Das war's! 2020 ist Geschichte. Das Corona-Jahr. Das erste… denn leider war's das eben noch lange nicht!
Auch 2021 gilt im Hinblick auf die Pandemie immer noch: Ende offen.
Vielleicht ist es darum an diesem Silvester besonders wichtig, Bilanz zu ziehen für das alte und Prioritäten zu setzen für das neue Jahr. Und die werden womöglich anders sein als bisher. Unvermutet – und so nachdrücklich wie lange nicht mehr! – wurden wir 2020 damit konfrontiert, wie zerbrechlich das sein kann, was uns selbstverständlich schien.
Plötzlich ist alles anders, und jede*r ist irgendwie betroffen: durch den Verlust geliebter Menschen, durch Spätfolgen der eigenen Erkrankung, durch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der Pandemie, durch Angst und Einsamkeit, durch Einschränkungen des öffentlichen wie privaten Lebens. Dieses Virus infiziert nicht nur soundso viele Menschen pro Tag – es erwischt uns alle. Und zwar da, wo wir am verletzlichsten sind: in unserem Bedürfnis nach Begegnung, Nähe, Geborgenheit, Miteinander. Das braucht jeder Mensch, egal ob jung oder alt, arm oder reich, krank oder gesund. Und genau das wird nun zur Gefahr.
Was also tun? Es wird uns nichts Anderes übrigbleiben, als zu lernen, mit der Herausforderung umzugehen und sie, wenn möglich, zum Guten zu wenden: zu neuer Achtsamkeit aufeinander, zu Wertschätzung für die kleinen Dinge, zu einem Bewusstsein für die Kostbarkeit menschlicher Beziehungen.
Und zumindest eine Beziehung gibt es, für die niemals „Kontaktbeschränkungen“ gelten werden: Gott ist da, und er wird uns auch in den Nöten dieser Zeit nicht im Stich lassen!
Hildegard Schneider, Säkularinstitut St. Bonifatius, Detmold
Wort zum Sonntag, Lippische Landeszeitung, 31. Dezember 2020
Bild: Peter Weidemann
In: Pfarrbriefservice.de
Hildegard Schneider, Säkularinstitut St. Bonifatius Detmold