Dies spricht Jesus als er nach Galiläa ging und dort die Frohe Botschaft verkündete. Und weiter heißt es „Und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.“
Und dann folgt ein Satz, der diese Freude erst einmal trübt. Denn Jesus spricht plötzlich darüber, dass wir aufgefordert sind, etwas zu tun, nämlich Buße zu tun. Buße tun, wie klingt das für Sie? Bei dieser Stelle lohnt es sich, einmal in den griechischen Grundtext zu schauen. Dort steht das Wort „metanoeite“, was wörtlich übersetzt „Denkt um“ bedeutet. Martin Luther übersetzt dieses Wort mit „Tut Buße“. Aber das kann uns schnell in eine ganz falsche Richtung lenken. Denn mit Buße verbinden wir doch eigentlich Begriffe, die mit Strafe oder Selbstbestrafung zu tun haben.
Jesu Ausruf „metanoeite“ aber hat überhaupt nichts mit Strafe oder Selbstbestrafung zu tun. Auch die Übersetzung „Denkt um“ kann uns in die Irre führen, wenn wir damit lediglich eine Neuausrichtung des „Kopfes“ meinen. Denn in der damaligen Zeit hat man dieses Umdenken ganzheitlich gesehen. Man verstand darunter eine Neuausrichtung der ganzen Person, mit all ihren Gefühlen, mit ihrem Wollen und Streben.
Aber wohin soll ich mich nun ausrichten? Schauen wir noch einmal in den Vers hinein. Dort heißt es „glaubt an das Evangelium!“ Die Frohe Botschaft leuchtet hier auf. Die Frohe Botschaft, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist und, dass ich diesen Gott-Menschen Jesus mit seiner erlösenden und heilenden Kraft erfahren kann. Bitte lesen Sie diesen Satz noch einmal durch und tauchen Sie in dieses wunderbare Geheimnis ein!
Jetzt könnten Sie noch fragen: „Aber WIE kann ich Jesus erfahren?“ Indem ich z.B. „höre“, wie er sein aufbauendes Wort auch zu mir spricht: „Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Richte Dein Leben neu aus und vertraue auf die Frohe Botschaft!“
Bildquelle: Pfarrbriefservice © Bernhard Riedl
Markus Hanke
Kath. Seelsorger in der JVA Bielefeld-Brackwede