Zeitungsstapel vor Laptop© Kozyr/Shutterstock.com

Wort zum Sonntag

In regelmäßigen Abständen schreiben ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende aus dem Dekanat für die Presse in Bielefeld und Lippe ein "Wort zum Sonntag". Den aktuellen und zuletzt erschienenen Beitrag finden Sie hier.

... in Bielefeld

Blaue Briefe

Bald ist es wieder so weit. Mancher Erziehungsberechtigte findet einen „Blauen Brief“ im Briefkasten und weiß: Mit der Versetzung des Kindes könnte es eng werden.

Es ist aber noch nicht zu spät. Der „Blaue Brief“ ist schließlich als Ermahnung gedacht, bis zu den Zeugnissen am Schuljahresende noch einmal alles zu geben. Mit etwas Einsatz kann die gefährdete Versetzung gerettet werden.

Wenn Gott „Blaue Briefe“ verschicken würde, bekäme ich sicherlich auch einen.
Die Aufforderung zur Erneuerung und Umkehr vom Aschermittwoch ist während der Fastenzeit leider immer wieder in Vergessenheit geraten. Da wollte ich die 40 Tage nutzen, um manche Haltungen und Verhaltensweisen zu verändern, mich wieder mehr auf Gott hin auszurichten und dadurch mein Leben etwas zu ordnen. Doch ich muss mir eingestehen, dass ich es kaum über die Halbzeit bis Ostern geschafft habe. Alte Gewohnheiten haben mich viel zu schnell wieder eingeholt.

Gott schickt uns zum Glück keine bürokratischen Schriftstücke. Er spricht uns vielmehr in liebevoller Barmherzigkeit auf ermutigende Weise immer wieder zu: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15).

Es gibt keinen Grund, zu resignieren und aufzugeben. Es ist noch nicht zu spät, sich für die letzten Wochen der Fastenzeit zu fragen: Welche alten Gewohnheiten möchte ich loslassen? Wo kann ich der frohen Botschaft in meinem Leben noch mehr Raum geben? Wie kann ich Gottes Barmherzigkeit und Liebe in meinem Handeln wirksam werden lassen?

Autorin: Christina Brunke

... in Lippe

Mehr Licht!
„Ich wünsche mir längere Tage, ich wünsche mir mehr Licht …“ schreibt und singt der Liedermacher Heinz-Rudolf Kunze.
Ja, das wünsche ich mir auch. Wenn ich die vielen schönen Fotos betrachte, die veröffentlicht werden, sobald der Himmel im Lipperland in fast magischem Licht erstrahlt, geht es wohl auch anderen so.
In den Bildern spüre ich Staunen, Freude und die Sehnsucht nach mehr Licht.
Ich wünsche uns mehr Licht und Wärme für Gemüt und Wohlbefinden. Und ich wünsche uns in den derzeitigen politischen Wirren mehr Licht und Klarheit durch Menschen, die Menschenwürde achten, sorgsam kommunizieren, klug handeln und respektvoll miteinander leben.
An diesem Wochenende steht im kirchlichen Jahreskreis das Licht im Mittelpunkt, genau genommen: Jesus Christus.
Die Bibel erzählt, wie der alte Prophet Simeon Jesus als kleines Kind kennenlernt und ihn als Licht bezeichnet. Ein Licht, das Klarheit und Erkenntnis bringt. Ein Licht, das die Besonderheit Gottes zeigen wird in einem radikalen Menschsein. Jesus Christus steht ein für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Seine Worte und Taten überzeugen und motivieren Menschen bis heute.
Zeichenhaft zünden wir an diesem Wochenende Kerzen an, dessen Licht das ganze Jahr über zum Segen werden will.
Es will Mut machen sich für das Licht Gottes zu öffnen und für ein gutes Miteinander in dieser Welt einzutreten. Gewiss, die Tage werden länger.
Ich wünsche uns mehr Licht!

Autorin: Annkathrin Tadday